Leitzins verbleibt bei 0% – SNB-Ausblick auf die Inflation bleibt unverändert

Wie allgemein erwartet wurde, hat die SNB den Leitzins bei 0% belassen. Die Inflationserwartungen sind im Vergleich zum Juni-Meeting unverändert. Die Wirtschaftswachstumsvorhersage bleibt für 2025 unverändert (1% bis 1.5%), wurde aber für 2026 auf 1% gesenkt.

Inflationsdruck begründet die Leitzinspause
Ähnlich der Argumentation zur Senkung im Juni verweist die SNB weiter auf die Tendenz des Inflationsdrucks. Zwar ist die am Konsumentenpreisindex gemessene Inflation im August auf 0.2 % gestiegen (nach -0.1 % im Mai), liegt damit jedoch wieder im von der Nationalbank angestrebten Band von 0 % bis 2 %. Interessanterweise hat mitunter das Tourismussegment zur Steigerung beigetragen, dieses wurde im Mai als einer von zwei Faktoren für den negativen Wert verantwortlich gemacht.

US-Strafzölle trüben die Wirtschaftsaussichten
Betreffend Wirtschaftswachstum ist das Gremium weniger optimistisch als im Juni. Nach einem starken ersten Quartal ist das zweite mit einem annualisierten Anstieg von 0.5 % signifikant schwächer ausgefallen. Hier wird auf die Pharmabranche hingewiesen, die vorgängig zur Zolleinführung in den USA im Q1 die Exportvolumen erhöhte. Diese Mehrexporte haben im Q2 zu einem Exportrückgang geführt.

Der getrübte Ausblick in 2026 ist damit begründet, dass man neben der Pharmaindustrie auch die Maschinenbauer und die Uhrenbranche als Opfer der Strafzölle sieht. Damit einhergehend wird auch eine höhere Arbeitslosenquote erwartet, die seit Anfangsjahr ansteigend ist.

Expansive Geldpolitik und hohe Immobilienpreise

In der Pressekonferenz wurden vier Punkte prägnant behandelt:

  • Die Geldpolitik ist expansiv und dies hat sich entsprechend bemerkbar gemacht: Geldmenge ist höher und Kreditvergabe der Banken ist gestiegen. Diesbezüglich sei die genügende Kapitalisierung der Banken wichtig.

  • Immobilienpreise werden als hoch betrachtet und durch die Geldpolitik weiter angefeuert. Hier wurde erwähnt, dass durch die Reserveanforderungen die SNB bei den Banken eingreifen kann.

  • Kommunikation: ähnlich der Federal Reserve, wird ab diesem Treffen eine Zusammenfassung der Diskussionen, die zum Zinsentscheid führten, veröffentlicht. Diese wird vier Wochen nach dem Entscheid publiziert und vier bis fünf Seiten betragen.

  • Negativzinsen seien zwar ein Mittel zur Erweiterung der expansiven Geldpolitik, aber da die Inflation im Band der Preisstabilität lag, wurde dies nicht in Betracht gezogen.

Auswirkungen auf den Finanzierungsmarkt

Die anhaltende, expansive Geldpolitik zeigt ihre Wirkung. Die Geldmengen wie auch die Kreditvergabe der Finanzinstitute haben sich erhöht. Es wird vermerkt, dass die SNB, der Regulator sowie die Politik die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt im Auge behalten und bei Bedarf eingreifen werden. Faktisch kann hier interpretiert werden, dass ein aktives Wachstum im Darlehensmarkt gewünscht ist, aber man sich der Risiken für die Banken und Volkswirtschaft bewusst ist.

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Olivier Frey

Leiter Financial Engineering bei Corefinanz AG
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